
Vor allem für Personen, die des Spanischen mächtig sind, ist Mexiko ein wundervolles Auswanderungsland. Pulsierende Städte, vielfältige Landschaftsbilder, geheimnisvolle Maya-Pyramiden und weißgepuderte Strände am türkisfarbenen Meer sind starke Argumente für das Zielland. Mexiko nimmt mit seinen 125 Millionen Einwohnern den größten Teil der Fläche Mittelamerikas ein. Es teilt seine Nordgrenze mit den USA, seine Südgrenze mit Belize und Guatemale, und von seinem Ostausläufer, der berühmten Halbinsel Yucatan, ist Kuba nicht fern.
Deutsche Auswanderer haben sich vor allem in den großen Städten angesiedelt, wo deutsche Unternehmen ihre Standorte haben. Die deutschen Auswanderer sind gut organisiert und unterhalten zum Beispiel deutsche Schulen sowie katholische und evangelische Gemeinden. Auch in den Tourismusregionen finden sich viele Deutschen aufgrund der landschaftlichen Reize sowie der günstigen Arbeitsmöglichkeiten.
Vielvölkerstaat Mexiko
Auch wenn die Schlagzeilen von Mexiko in den Medien überwiegend negativer Natur sind, besteht Mexiko natürlich nicht nur aus Drogendealern, der Mafia und Terroristen. Im Gegenteil: Die Bevölkerung von Mexiko ist überwiegend locker, kontaktfreudig, gastfreundlich und scheinbar immer in Feierlaune. Wer auch in den Abendstunden einen gewissen Lärmpegel toleriert, wird sich herzlich aufgenommen fühlen und schnell merken, dass das Leben mehr ist als „Ruhe und Ordnung“. Stattdessen kann das Leben in Mexiko als bunt, fröhlich und sehr gesellig bezeichnet werden.
Gefeiert wird zu jedem Anlass bis weit in die Nacht, von überall erklingen heiße Rhythmen und die scharfe mexikanische Küche ist der Mentalität der Mexikaner wie auf den Leib geschnitzt. Mexiko ist wie die USA ein föderaler Staat, der sich aus den „Vereinigten Mexikanischen Staaten“ zusammensetzt. Dies sowie die Bevölkerungsstruktur des Vielvölkerstaats tragen zur vielbeschworenen Vielseitigkeit von Mexiko bei, dem Land der Kontraste. Die Mexikaner setzen sich zu rund 60 % aus Mestizen, rund 30 % aus Europäern (überwiegend Hispanier) und zu rund 10 % aus Indigenen zusammen, welche ihre verblichenen Hochkulturen am Leben halten.
Traumhafte Landschaftsbilder
Die mexikanischen Städte sind von der spanischen Kolonialarchitektur mit Kathedrale, palastartigem Rathaus, einem großen Marktplatz und opulenten Patrizierhäusern geprägt. Mexiko besitzt atemberaubende Küsten an den Meeren. Die Westküste ist von den Weiten des Pazifiks durchdrungen und wird aufgrund des hohen Wellengangs von einer großen Surferszene angenommen. Magische Korallenriffe unterstreichen eindrucksvoll die Schönheit mexikanischer Meeresküsten. Vor allem an der Pazifikküste tummeln sich Giganten der Meere wie Wale, Delfine und Rundschwanzkühe. Mit dem Golf von Kalifornien bietet der Westen aber auch ruhige Strandabschnitte, die sich gut für Familien anbieten. Der Ostteil Mexikos ist wiederum mit dem Karibischen Meer und dem Golf von Mexiko verbunden.
Der Norden Mexikos ist subtropisch geprägt und der Süden tropisch. Im Süden bietet Mexiko dichte Regenwälder, in denen einst die Mayas hausten und ihre Städte und Kultstätten errichteten. Die fruchtbaren Landstriche Mexikos gehen im Nordwesten in eine heiße, trockene Zone über. Dort befindet sich die Sonora-Wüste mit ihren berühmten Riesenkakteen, Reptilien, Schlangen und Kojoten. Trotz ihrer unwirtlichen Bedingungen ist sie ein Reservat für viele Tierarten und in einen Nationalpark eingebettet.
Die wilde landschaftliche Schönheit Mexikos wird auch daran deutlich, dass das Land 68 Nationalparks unterhält. Die Artenvielfalt von Mexiko ist mit rund 200.000 Spezies gewaltig. Nach zoologischen Schätzungen befinden sich in dem mittelamerikanischen Land damit 10 bis 12 % aller Tierarten weltweit. Darunter befinden sich exotische Tiere wie Jaguare, Pumas, Schwarzbären und viele Affenarten. Die Vogelwelt ist ähnlich bunt. Vor allem im Dschungel kann man sich an den knallbunten Vögeln nicht lange genug sattsehen.
Mexikos Berge gehen an der Nahtstelle zwischen den beiden amerikanischen Kontinentalplatten enorm in die Höhe. Sie ragen weit über 5.000 Meter in den Himmel und einige wie der Nevado de Toluca mit seinen Lagunen auf dem Krater sind vulkanisch aktiv. Die bizarren Felsformationen von Los Cabos erinnern an die Halong-Bucht in Vietnam und sind auch als Heimat von Walen weltberühmt.
Weitere Highlights sind die 1.000 Meter tiefen Schluchten von Sumidero, die Schwimmenden Gärten von Xochimilco und die verwunschenen Mangrovenlandschaften von Celestún mit ihren Kolonien von Flamingos und anderen Wasservögeln. Die Krönung des Ganzen finden Touristen und Auswanderer in der Region Huasteca Potasina vor. Dort reihen sich reißende Flüsse, mächtige Wasserfälle, abgrundtiefe Höhlen und märchenhafte Seenlandschaften wie die Girlanden an einer Kette. Weiterhin ist Mexiko für seine Cenoten bekannt. Dabei handelt es sich um gigantische Unterwassersysteme in Kalkhöhlen, die an einigen Stellen den Boden für wildromantische Wasserfreuden freigeben.
Das Erbe der Indigenen
Für die Konquistadoren war es ein ähnliches Ereignis wie dies heute für uns wäre, würden wir auf eine außerirdische Zivilisation stoßen. Nacheinander entdeckten sie geheimnisvolle Siedlungen vergangener und noch existenter Kulturen. Erst 1520/21 bezwangen die Eroberer mit den Azteken das letzte indigene Großreich und bereicherten sich hemmungslos an den reichen Goldvorkommen. Etwa 13.000 archäologischer Stätten befinden sich auf dem Gebiet von Mexiko und werden teilweise noch immer freigelegt. Sie sind heute beliebte Attraktionen und damit in eine entsprechende touristische Infrastruktur eingebettet. 37 davon gehören zum Welterbe der UNESCO. Die berühmtesten dieser Siedlungen sind Chichen Itza, Palenque, Uxmal, Ek Balam, Calakmul, Edzná und Cobá.
Eine weitere Besonderheit ist Tulum an einem wunderschönen Strand, den die Maya „Unter dem Himmel“ tauften, da Tulum die einzige Pyramide des Volkes beherbergt, das sonst dem Meer wenig abgewann und sich auf das Binnenland konzentrierte. Darüber hinaus ist Tulum wegen seiner schwimmenden Meeresschildkröten bekannt. Monte Alban ist wiederum eine Kultstätte der Zapoteken, während Tula ein Beispiel für die aztekische Baukunst ist. Berühmt ist der Tempel für seine Toltekischen Basaltkrieger auf der Pyramode von Quetzalcoatl, die den kriegerischen Charakter des geheimnisvollen Volkes symbolisiert.
Welche Berufe sind in Mexiko nachgefragt?
Mexiko ist nicht so arm wie immer verlautet wird. Zwar sind Armut und Kriminalität große gesellschaftliche Probleme. Was aber viele nicht wissen: Mexiko bekleidet in der Weltrangliste der Volkswirtschaften den 15. Rang, bei den Exporten Rang 12 und bei den Importen Rang 11. Vor allem die deutsche Automobilindustrie sieht Mexiko als wichtigen Partner. Deutsche Automobilriesen wie VW, Audi, Daimler und BMW besitzen hier große Standorte, sodass Deutsche mit Erfahrungen in der Automobilbranche in Mexiko gut Fuß fassen können.
Ansonsten besteht im Tourismussektor eine überbordende Nachfrage nach Arbeitskräften. Viele deutsche Auswanderer arbeiten als Tauchlehrer, Deutschlehrer und Übersetzer. Muttersprachler werden in den Hotels für die Betreuung deutscher Gäste ebenfalls gesucht. Auch für digitale Nomaden ist Mexiko aufgrund seiner kulturellen und landwirtschaftlichen Reize sowie des geringen Preisniveaus ideal.
Wichtige Tipps und Hinweise für die Ausreise nach Mexiko
Mexiko hat insgesamt liberale Einwanderungsbestimmungen. Für Reisen nach Mexiko benötigen Reisende zunächst einen Reisepass und einen Touristenpass, der zunächst für einen 180 tägigen Aufenthalt in Mexiko legitimiert. Erst danach benötigen Auswanderer ein gültiges Visum, das zunächst für vier Jahre gültig ist. Zu beachten ist dabei, dass dieses Visum die Voraussetzung dafür ist, sich in Mexiko eine Arbeit zu suchen. Wer das Visum beantragt, muss zudem nachweisen, dass er in der Lage ist, sich in Mexiko selbstständig sein Einkommen zu sichern.
Auswanderer müssen dabei den Nachweis erbringen, dass sie monatlich mindestens 25.880 Mexikanische Peso verdienen. Das ist meistens für Europäer kein Problem, weil ein Mexikanischer Peso umgerechnet 22 Euro entspricht. Zum Vergleich: Das Durchschnittseinkommen im Mexiko beträgt 9.240 Mexikanische Peso. Alternativ kann auch der Besitz eines Eigenheims im Wert von 207.046 Mexikanische Peso für die Aufenthaltserlaubnis ausreichen. Wer nach Ablauf der vier Jahre dauerhaft in Mexiko bleiben will, kann entweder die doppelte Staatsbürgerschaft beantragen oder den Status des permanenten Einwanderers beantragen. Wer schließlich als Pensionär seinen Lebensabend in Mexiko verbringen will, muss ebenfalls belegen, dass er dafür über die finanziellen Mittel verfügt.
Die Arbeitssuche erschwert ein mexikanisches Arbeitsgesetz, demnach Arbeitgeber ausländische Staatsangehörige nur dann einstellen dürfen, wenn sie den Nachweis dafür erbracht haben, dass sie für diese Stelle keinen einheimischen Arbeitnehmer finden konnten. Für die Gesundheitsversorgung empfehlen sich eine private Krankenversicherung oder eine gesetzliche mit einem zusätzlichen Auslandsschutz.